Raimund ist nicht nur Gründer von MOTO e GUSTO, sondern auch leidenschaftlicher Motorradfahrer, Italien- und Portugalliebhaber und Genussmensch. Im Interview verrät er, wie aus einer Idee eine Marke wurde – und warum für ihn Motorradreisen mehr sein müssen als nur Kilometer auf dem Tacho.
Raimund, wie kamst du auf die Idee, MOTO e GUSTO zu gründen?
Die Idee entstand, wie so vieles, aus Leidenschaft. Ich bin seit Jahrzehnten begeisterter Motorradfahrer und habe viele Länder bereist – aber Italien und Portugal haben mich immer besonders fasziniert: die Landschaft, die Menschen, die Küche. Eines Tages wurde mir klar, dass ich genau diese Erfahrung mit anderen teilen will – aber auf eine entspannte, persönliche Art, fernab vom klassischen „Reisebus auf zwei Rädern“. So entstand MOTO e GUSTO – Reisen mit Charakter, Genuss und viel Freiraum.
Was unterscheiden eure Touren von anderen Motorradreisen?
Wir sind keine Massenveranstaltung. Bei uns geht es um Individualität und das bewusste Erleben. Kleine Gruppen, persönliche Betreuung, flexible Routen. Wir organisieren alles – von der Anreise über die Hotels bis zu Restauranttipps oder einem Abstecher zu einer familiengeführten Balsamico-Manufaktur oder einem Weingut in Portugal. Es ist eher wie mit Freunden unterwegs sein, aber perfekt organisiert. Und: Wenn jemand lieber alleine oder zu zweit fährt – auch das ist möglich.
Warum z. B. Italien – und warum speziell die Emilia-Romagna und Ligurien?
Italien hat so viele Gesichter, aber die Emilia-Romagna und Ligurien sind für mich Regionen mit perfekter Balance: fantastische Straßen, kaum überlaufen, kulturelle Highlights und eine Küche, die ihresgleichen sucht. Bologna, Modena, Ravenna, Genua, Imperia, Albenga – das sind Städte, die Geschichte und Genuss vereinen. Und dann diese Landschaft! Man kann morgens durch Apenninen-Kurven jagen und mittags frische Pasta auf einer Piazza genießen.
Was bedeutet für dich „Genuss auf zwei Rädern“?
Das beginnt mit dem Motorrad – für viele ist das schon ein Stück Freiheit. Wenn dann noch eine Strecke kommt, die dich fordert, aber gleichzeitig flasht, dazu ein Espresso mit Ausblick, ein gutes Gespräch am Abend und ein Teller Tagliatelle al ragù – dann ist das für mich perfekter Genuss. Es geht nicht um Tempo oder Leistung, sondern um das Gesamterlebnis.
Wie läuft eine typische MOTO e GUSTO-Tour ab?
Wir starten bei Reisen nach Italien meist in der Nähe von München, aber auch andere Treffpunkte sind möglich. Die Touren sind so geplant, dass man genug fährt, aber nicht hetzt. Zwischenstopps sind Teil des Erlebnisses – sei es eine Burg, ein Weingut oder einfach eine kurvige Landstraße mit Aussicht. Abends gibt’s gute Hotels, gutes Essen und oft auch gute Gespräche. Manche Gruppen bleiben danach in Kontakt – das ist das Schönste.
Was war dein persönlicher Höhepunkt auf einer der Touren?
Puh – schwer zu sagen. Ein besonderer Moment war sicher, als wir mit einer Gruppe am Abend in einem kleinen Ort in Ligurien gelandet sind. Niemand hatte damit gerechnet, aber auf dem Dorfplatz war gerade ein kleines Fest. Live-Musik, Wein, Einheimische – wir mittendrin. Das sind die Augenblicke, die man nicht plant – aber nie vergisst.
Gibt es eine besondere Geschichte oder Begegnung, die dir in Erinnerung geblieben ist?
Ja, eine Teilnehmerin – sie war über 70 – hatte sich ihren Lebenstraum erfüllt: einmal durch Italien mit dem Motorrad. Sie fuhr mit uns, souverän, neugierig, immer mit einem Lächeln. Am Ende sagte sie: „Ich wusste gar nicht, dass man sich in einer Woche noch einmal so jung fühlen kann.“ Das ging mir sehr nah.
Was dürfen Gäste in Zukunft von MOTO e GUSTO erwarten?
Wir entwickeln immer neue Touren, bleiben aber unserem Stil treu: persönlich, flexibel, mit Liebe zum Detail. Künftig wollen wir auch Kombitouren anbieten – unter anderem Motorrad & Kochen, oder Motorrad & Wein. Außerdem denken wir über ein kleines Magazin nach – mit Storys, Routen und Tipps aus der Community.
Und zum Schluss: Dein Geheimtipp für Motorradfahrer in Italien?
Fahrt früh los, haltet öfter an, sprecht mit den Leuten – und nehmt euch Zeit für die kleinen Dinge. Und wenn ihr in Ligurien unterwegs seid: Macht einen Abstecher nach Lovegno zur Casa Leykauf. Kurven, Wald, Aussicht – pure Magie.
Danke für das Gespräch, Raimund!
Gern geschehen – und vielleicht sehen wir uns ja auf der Straße!